Projektgeschichte

Von Dezember 2019 bis heute

Nach intensiven Evaluationen der vorherigen Jahre und umfassenden Beratungen wurde im Dezember 2019 beschlossen, dass nur die Errichtung eines zentralen Klinikums im Landkreis Diepholz eine dauerhafte, bedarfsgerechte und wirtschaftliche Krankenhausversorgung gewährleistet.

Am Freitag, den 24.01.2020 beschloss der Kreisausschuss einen Kriterienkatalog zur Standortsuche für ein Zentralklinikum im Landkreis Diepholz. Damit waren die kreisangehörigen Kommunen eingeladen, sich bis zum 22.03.2020 mit geeigneten Grundstücken in das Verfahren einzubringen.

Acht Gemeinden bekundeten daraufhin ihr Interesse. Insgesamt 16 Grundstücksofferten wurden eingereicht. Eine Kommune zog ihre Bewerbung im Verlauf des Prozesses zurück, so dass 15 Offerten in die Endbewertung und das Ranking einbezogen werden konnten.

Bei der Erstellung der Bewertungsmatrix durch die Firma Andree Consult und der entsprechenden Abstimmung im Kreisausschuss wurde das Kriterium des zu erreichenden Einzugsgebietes am stärksten gewichtet. Die dort vergebenen Bewertungspunkte machten 25 Prozent des Gesamtergebnisses aus. Aber auch weitere Kriterien wurden in der Bewertung durch ihre Gewichtung hervorgehoben. Neben dem Einzugsgebiet spielt auch die Lage im Hinblick auf die Regionalität, die Nähe zu möglichen Wohnorten und die verkehrliche Anbindung sowie die Faktoren der Grundstücksbeschaffenheit und die bauplanungsrechtlichen Eckdaten eine herausgehobene Rolle.
In diesen Bereichen konnten die Offerten bei entsprechender Erfüllung besonders punkten.

Der Standort des Zentralklinikums steht fest. Mit großer Mehrheit hat sich der Kreistag entschieden, das Zentralklinikum im twistringer Ortsteil Borwede zu bauen. Zuvor wurde dieser mittels Bewertungsmatrix durch das Planungsbüro Andree Consult ausgewählt. In der Standortbewertung überzeugte das Grundstück an der B51 in Twistringen-Borwede insbesondere durch sein Einzugsgebiet; 73 Prozent aller Kreiseinwohnerinnen und -Einwohner wohnen in der vorgegebenen Fahrzeitzone von maximal 30 Minuten.

Parallen beginnen die Arbeiten an der zukünftigen Leistungsstruktur des Zentralklinikums.

Fachabteilungsstrukturen und mögliche Abteilungsgrößen wurden geplant und berechnet.
Das mögliche Leistungsspektrum und die Planbettenzahl befinden sich in intensiver Abstimmung mit dem Sozialministerium und den Kostenträgern.

Parallel davon gab es zahlreiche Workshops in Medizin und Pflege, um die Ausgestaltung der zukünftigen Kapazitäten schon jetzt festzulegen. Daraus resultiert eine sogenannte „Betriebsorganisatorische Kapazitätsplanung Zentralklinikum im Landkreis Diepholz“. In diesem Handbuch wurden grundsätzliche Aussagen zu Betriebsorganisation und planerischen Rahmenbedingungen getroffen. Es dient als Grundlage für das sogenannte „Raum- und Funktionsprogramm“, welches auf Grundlage der DIN-Norm 13080 erstellt wird und sämtliche Räumlichkeiten des zukünftigen Krankenhauses aufführt.

Der Klinikverbund hat eine Kaufoption bis zum Jahr 2025 für das Grundstück in Twistringen-Borwede notariell beurkunden lassen.

Zahlreicher Gutachten im Hinblick auf verschiedene Aspekte wie zum Beispiel die Bodenbeschaffenheit, Artenschutz, Lärm etc. wurden beauftragt.

Der Feststellungsbescheid des Landes Niedersachsen zur Errichtung eines Zentralklinikums mit 344 Planbetten ist eingegangen. Davon 75 für die chirugischen Abteilungen, je14 für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, 174 für die Innere Medizin, 28 für Orthopädie, 11 für die Plastische Chirurgie sowei 28 urologische Betten. Mit diesen 344 Planbetten wird das neue Krankenhaus bereits im Krankenhausplan 2021 des Landes Niedersachsen aufgeführt werden.
Dieser Bescheid war Grundlage für die weiteren Gespräche mit dem Land Niedersachsen und dem Niedersächsischen Landesamt für Liegenschaften und Bau (NLBL) über die notwendigen Strukturen und Räumlichkeiten.

Die “betriebsorganisatorische Kapazitätsplanung“ für das Zentralklinikum konnte fertiggestellt werden. Arbeitsgruppen haben hier zusätzliche Ergebnisse für die weiterführende Planung geliefert.Die betriebsorganisatorische Kapazitätsplanung berücksichtigt die wesentlichen Funktionen des neuen Krankenhauses, insbesondere in den Bereichen Notfallversorgung, Elektivzentrum, Arztdienst, Diagnostik, OP-Bereich, Entbindung, Physiotherapie, Pflege, allgemeine Dienste sowie Ver- und Entsorgung. Dieses Konzept galt es dann in ein sogenanntes Raum- und Funktionsprogramm überzuleiten. Das Raum- und Funktionsprogramm bildet bereits jeden einzelnen Raum des neuen Krankenhauses anhand einer DIN-Norm für den Krankenhausbau ab.

Am 26. Februar wurde die europaweite Ausschreibung für den Planungswettbewerb veröffentlicht. Zur Realisierung dieses Planungswettbewerbes fanden enge Abstimmung mit dem Niedersächsischen Landesamt für Liegenschaften und Bau (NLBL) sowie der Architektenkammer Niedersachsen statt. 

Für diesen Planungswettbewerb konnten bereits namhafte Architekten aus dem Krankenhausbereich als Preisrichter gewonnen werden. Auch werden Vertreter des Klinikverbundes
in das Preisgericht entsandt. 

Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung des Planungswettbewerbes konnten 12 Generalplanerbüros ihre Ideen für das Zentralklinikum im Landkreis Diepholz präsentieren. Über zwei Tage fand dann das offizielle Preisgericht statt, bei dem sich LUDES Architekten - Ingenieure GmbH mit ihrem Modell und Planungsunterlagen durchsetzen konnten.

Anschließend wurde mit dem erst- und zweitplatzierten Generalplanern verhandelt. Eine finale Entscheidung wurde für Oktober 2021 erwartet.

 

Vom 17. bis zum 21. August 2021 gabe es von 10 bis 17 Uhr eine öffentliche Ausstellung der Modelle in der Aula des Gymnasiums in Twistringen. So konnte die Bevölkerung die ersten visuellen Eindrücke des Zentralklinikums erlangen.

Die finale Entscheidung  für den Generalplaner erfolgte nach Vorlage der endgültigen Angebote unter Berücksichtigung der Bewertung der Preisgerichtssitzung sowie der Präsentation und Inhalte der Verhandlungsgespräche.

 

Am 13. Oktober unterzeichneten Dr. Michael Ludes und Uwe Lorenz, Geschäftsführer der Klinikverbund Landkreis Diepholz gGmbH, den Vertrag über die Generalplanung. Damit ist ein wichtiger Meilenstein im Projekt Zentralklinikum erreicht worden. Die folgenden Planungsarbeiten wurden mit einem Zeitraum von 15 Monaten angeschlagen.

Es wurde in der zwischenzeit sehr intensiv an der Realisierung und der konkreten Gestaltung des Zentralklinikums gearbeiten. Um das Projekt und seinen Projektstand auch gegenüber dem Land Niedersachsen darzustellen, hatten wir die Gesundheitsministerin Frau Daniela Behrens zu Besuch in Twistringen.
 

Ein provisorisches Musterpatientenzimmer wurde nachgebaut. Mitarbeitende der Kliniken hatten die Gelegenheit sich das kleinste Zweibettzimmer im Zentralklinikum nach aktuellem Planungsstand live anzuschauen und Verbesserungsvorschläge zu machen.

Der Klinikverbund Landkreis Diepholz stellt den offiziellen Förderantrag beim Land Niedersachsen – ein weiterer Meilenstein der umfangreichen Planungen. Ganze 31 Ordner wurden beim Niedersächsischen Landesamt für Bau und Liegenschaften in Hannover eingereicht.

Mit der Abgabe des Förderantrages steht nun auch die beim Land Niedersachsen zu beantragende Fördersumme fest: Die Summe der förderfähigen Kosten beläuft sich für das Zentralklinikum nebst dem Servicegebäude auf ca. 307,5 Mio. Euro. Hinzu kommen nicht förderfähige Baukosten für ein Parkhaus in Höhe von rd. 12,4 Mio. Euro, so dass ein Gesamtvolumen von rd. 320 Mio. Euro zu erwarten ist.

Das Land Niedersachsen beschließt Förderung für unser Projekt Zentralklinikum in der Höhe von 250,0 Mio. €.
Die Höhe der konkreten finanziellen Förderung des Projektes „Zentralklinikum Landkreis Diepholz“ war einer der zentralen Tagesordnungspunkte der Tagung des Krankenhausplanungsausschuss des Landes Niedersachsen.

Wie geplant wurde die Entwurfsplanung abgeschlossen. Die Grundrisse für unser Zentralklinikum sind damit soweit „eingefroren“, dass im weiteren Prozess nur noch kleinere Details verändert werden.

Der Klinikverbund Landkreis Diepholz stellt den offiziellen Bauantrag für das Zentralklinikum auf dem Grundstück in Twistringen-Borwede beim Fachdienst Bauordnung und Städtebau des Landkreises Diepholz. 

 

Die Bauleitplanung für das Sondergebiet „Krankenhaus“ und das Zentralklinikum selbst wurde abgeschlossen.

Die Anbindung der Medien Strom, Trinkwasser, Abwasser, Daten stehen im Vordergrund sowie die Planung der Linksabbiegerspur von der B 51.

In Vorbereitung für die Zeit nach dem offiziellen Förderbescheid, werden der Zeitplan für Baustelleneinrichtung, Zusammenstellung der einzelnen Vergaben und daraus resultierend der Bauablauf selbst, geplant. 

Ab Mitte September beginnt eine größer angelegte archäologische Sondierung. Auf dem gesamten Gelände werden in einem Abstand von 25 Metern Gräben ausgehoben. Begleitet wird dies von einem Archäologen-Team aus Bremen.

Der Niedersächsische Gesundheitsminister Andreas Philippi überreichte uns den Förderbescheid in Höhe von 100 Millionen Euro für den Bau des neues Zentralklinikums.
Insgesamt wird das Projekt jedoch mit einer Summe von 250 Millionen Euro durch das Land Niedersachsen und dem Bund unterstützt. Die Finanzierung erfolgt schrittweise und bedarfsgerecht: Die zugesagten Beträge aus der Förderung von Krankenhausinfrastrukturprojekten werden nicht als Gesamtsummen überwiesen, sondern entsprechend den umgesetzten Bauabschnitten ausgezahlt.

Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf rund 320 Millionen Euro. Die Finan-zierung der verbleibenden, nicht förderungsfähigen Kosten, wie z. B. der Bau eines Parkhauses, wird vom Landkreis Diepholz finanziert. Mit der Überreichung des ersten Fördermittelbescheides steht nun der Startschuss für die Ausschreibung des Neubau-vorhabens zeitnah bevor. Es darf offiziell gebaut werden!

Offizieller erster Spatenstich auf dem Baugrundstück in Borwede. 

Ministar Dr. Andreas Philippi, Landkrat Cord Bockhop, Geschäftsführer Uwe Lorenz und die Architekten Herr Michael und Matthias Ludes begrüßten die anwesenden Gäste bevor es dann an die Spaten ging.

Parallel dazu laufen weiterhin archäologische Grabungen auf dem Grundstück.

Neben einem Muster Patientenzimmer, hatten Mitarbeitende der Kliniken nun auch die Gelegenheit einen Pflegestützpunkt zu besichtigen. Vertreter der Nutzergruppen (Mitarbeitende der Arbeitsgruppen) waren vor Ort um Fragen zu beantworten und Feedback aufzunehmen.

Der niedersächsische Gesundheits- und Sozialminister, Dr. Andreas Philippi besuchte uns im Landkreis Diepholz. Mitgebracht hat er den zweiten Förderbescheid für den Bau des Zentralklinikums, diesmal in Höhe von 50 Mio.€. Damit verfügen wir bereits jetzt über 150 Mio. €, die wir beim Land Niedersachsen für das Projekt Zentralklinikum abrufen können.

Die Baugrube für das neue Krankenhaus ist teilweise bereits bei 50 Metern über Normalnull angekommen, sodass jetzt noch etwa 77.000 m³ ausgebaggert werden müssen.

Am 17.12. wurde mit der Grundwasserabsenkung begonnen, um dann im neuen Jahr die tieferen Schichten der Baugrube angehen zu können.

Das Ausmaß der Baugrube beträgt insgesamt 170 m x 95 m.

Am 20. Januar wurde die europaweite Ausschreibung für den Rohbau veröffentlicht.

Die Aushebung der kompletten Baugrube konnte abgeschlossen werden. 190.000 Tonnen Erde mussten dafür bewegt werden. 
Anschließend wurde mit dem Spezialtiefbau begonnen, der dafür sorgt, dass das Zentralklinikum mit ca.12.000 m² Grundfläche auch bei steigendem Grundwasserspiegel stabil bleibt.

Das Planungsteam ist mittlerweile so weit, dass auf den Bauplänen der einzelnen Etagen bereits Betten und Medizintechnik festgelegt wurden. Auch die Fassade ist fertig geplant.