Herr van Lessen, warum soll in Zukunft eine Doppelspitze die Geschicke des Klinikverbunds leiten?
Die Aufgaben, die jetzt auf uns zukommen, die sind so umfangreich, dass wir die Geschäftsführung erweitern wollen.
Wie sollen die beiden Geschäftsführer die Arbeit unter sich aufteilen?
Das eine Mitglied wird sich stark um Bau, IT und zentrale Fragen rund um die Zentralklinik kümmern. Die andere Person wird sich vor allem um das operative Geschäft kümmern.
Sind beide Personen gleichgestellt?
Herr Lorenz soll Sprecher der Geschäftsführung werden.
Handelt es sich um eine Übergangslösung, die nach der Fertigstellung der Zentralklinik wieder gekippt werden soll?
Das ist zu früh zu sagen. Wenn Sie sich den voraussichtlichen Zeitplan anschauen, dauert es sechs bis sieben Jahre, bis der Bau steht, und das ist schon ehrgeizig. In anderen Kreisen war das zu sehen, da hat ein Klinikbau auch mal bis zu zehn Jahre gedauert. Zu diesem Zeitpunkt ist das reine Spekulation. Und wenn Sie in die Vergangenheit schauen, hatte unser Klinikverbund unter den Alexianern auch schon mal eine Doppelspitze.
Resultiert die Entscheidung zur Doppelspitze aus nicht vorhersehbaren Herausforderungen bei Planung und Bau der Zentralklinik?
Nein, von vornherein war das so geplant. Es war klar, wenn das Projekt weitergeht, ist das ein strategisches, längerfristiges Projekt. Die Doppelspitze war geplant, es gibt keinen Einzelfall, keinen Anlass dafür.
Arbeiten unterschiedliche Teams am Tagesgeschäft und der Zukunft der Kliniken Landkreis Diepholz, oder belastet die Pandemie die Planungsarbeiten?
Nein, das sind keine unterschiedlichen Teams. Es muss unter größter Belastung der handelnden Personen im Klinikverbund gehandelt werden.
Aktuell läuft die Auswertung der Grundstücksofferten, das liegt ja bei einer externen Beratungsgesellschaft, die die Punkte abwägt.
Doch parallel muss man natürlich die Zielplanung auf den Weg bringen: Welche Abteilungen soll es geben, welche Schwerpunkte setzt man? Das ist eine starke Mehrbelastung. Meine Hochachtung für alle, die daran arbeiten – an den Stationen in den drei Kliniken, genau wie in der operativen Ebene.
Sind die Stationen gut auf weitere Corona-Erkrankungen vorbereitet?
Wir sind dabei, die Kapazitäten zu erhöhen, für den Fall, dass die Zahlen steigen sollten.
Bei der Übertragung von Infektionszahlen ist es zwischen dem Seniorenheim Landhaus Barrien bei Sulingen und dem Landkreis zu Missverständnissen gekommen. Wurde darüber nachgedacht, eine spezielle Hotline für Ärzte und Pflegeeinrichtungen zu schalten?
Wir sind bei der Kreisverwaltung 24 Stunden am Tag erreichbar. Es gibt einen Bereitschaftsdienst, der für die Sicherheitsbehörden zugänglich ist. Nicht für jedermann, das ist aber auch absolut nicht nötig. Es gibt keine Lücke.
Ein weiteres Projekt ist der Umzug der Klinikverwaltung nach Diepholz. Wie ist der Stand dabei?
Wir ziehen mit der Klinikverwaltung aus dem Hülsmeyer-Park in Eydelstedt in ein klinikeigenes Gebäude in Diepholz. Das soll jetzt im April passieren. Verzögerungen sind bislang nicht bekannt.
Intensivbetten
Eine Anfrage bei den Kliniken zu den Intensivbetten-Kapazitäten blieb bislang unbeantwortet.