Baugenehmigung für Zentralklinikum erteilt

Vom Modell zur Realität: Musterzimmer setzt Standards für Patientenkomfort

In einem bedeutenden Schritt für die zukünftige Sicherstellung der Gesundheitsversorgung der Region ist am Freitag die symbolische Übergabe der Baugenehmigung für das geplante Zentralklinikum in Twistringen-Borwede erfolgt. In einem extra in der Klinik Bassum nachgebauten Musterzimmer des neuen Zentralklinikums überreichte Stephan Maaß, Fachdienstleiter Bauordnung und Städtebau beim Landkreis Diepholz, die Baugenehmigung an Uwe Lorenz, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikverbundes, im Beisein von Landrat Cord Bockhop und der Aufsichtsratsvorsitzenden Ulrike Tammen.

„Die Erteilung der Baugenehmigung markiert einen weiteren großen Meilenstein in der Umsetzung unseres visionären Projekts. Die Realisierung des Zentralklinikums rückt immer näher und wird einen entscheidenden Beitrag zur Förderung der Gesundheit in unserem Landkreis Diepholz leisten“, betonte Landrat Cord Bockhop als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung bei der Übergabe. „Zudem wurde uns bereits vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung mitgeteilt, dass zeitnah die Übergabe eines Förderbescheids erfolgen kann.“

Uwe Lorenz äußerte sich erfreut über die positive Entwicklung: „Die Baugenehmigung ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung unserer modernen Gesundheitseinrichtung. Das Zentralklinikum wird einen nachhaltigen Einfluss auf die regionale Gesundheitslandschaft haben.“

Die Bauantragsabwicklung erfolgte in digitaler Form und wurde von verschiedenen Fachbehörden begleitet, darunter die Stadt Twistringen, Brandschutzprüfer, Planungsaufsicht, Denkmalschutzbehörde, Wasserbehörde, Immissionsschutzbehörde, Naturschutzbehörde, Veterinärwesen, Gesundheitsamt, Straßenverkehrsamt, Gewerbeaufsichtsamt und ein Prüfingenieur für Baustatik. Parallel dazu wurde das Bauordnungsrecht durch den Fachdienst Bauordnung und Städtebau geprüft. Mit dem Vorliegen aller positiven Stellungnahmen konnte nach rund sechs Monaten die Baugenehmigung für das Zentralklinikum erteilt werden. Ulrike Tammen, Aufsichtsratsvorsitzende der Kliniken Landkreis Diepholz, hob hervor: „Die reibungslose und effiziente Bauantragsabwicklung zeigt die gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten, dieses wegweisende Projekt voranzutreiben.“

Das Bauantragsverfahren hat rund ein halbes Jahr in Anspruch genommen. Der Baubeginn mit Baustelleneinrichtung und Ausheben der Baugrube ist für den Sommer 2024 geplant; der Spatenstich wird entsprechend vorher erfolgen. Damit sind sowohl der Baubeginn als auch die Fertigstellung des Zentralklinikums Anfang 2028 weiterhin im Zeitplan.

 

Das neue Zentralklinikum wird über rund 100 Ein-Bett-Zimmer und 135 Zwei-Bett-Zimmer verfügen. Ein detailliertes Musterzimmer wurde erstellt, um die Praxistauglichkeit der Patientenzimmer und -bäder zu überprüfen. Das von der Fläche her kleinste Zwei-Bettzimmer wurde daher detailgetreu nachgebaut und eingerichtet. So kann vor Ort unter echten Bedingungen überprüft werden, ob die theoretische Planung den Anforderungen der Praxis auch entspricht: Kann das Patientenbett am Fenster problemlos aus dem Zimmer gefahren werden? Stimmen die Lichtverhältnisse? Können Pflegepersonen so vernünftig im Zimmer arbeiten? In der ersten Runde wurden Verbesserungspotenziale identifiziert, so dass das Zimmer nun noch einmal modifiziert wird. Erst wenn das Zimmer allen Anforderungen gerecht wird, wird es freigegeben und die Planung auf die anderen Zimmer übertragen.

„Die sorgfältige Planung und Überprüfung der Patientenzimmer stellen sicher, dass das Zentralklinikum höchste Standards in der Patientenversorgung erfüllt“, so Uwe Lorenz, Leiter des Projekts Zentralklinikum. Im nächsten Schritt wird in gleicher Weise ein Schwesternstützpunkt als Testobjekt errichtet.

Im Rahmen der Übergabe der Baugenehmigung wurde auch der Versorgungsradius des zukünftigen Zentralklinikums vorgestellt. „Das Zentralklinikum wird eine Schlüsselrolle als Anlaufstelle in einem weitreichenden Einzugsgebiet einnehmen. Wir setzen damit einen neuen Standard für die regionale Gesundheitsversorgung und schaffen einen Ort, an dem Patienten bestmögliche medizinische Betreuung erfahren“, so Landrat Cord Bockhop.

Die anstehende Krankenhausreform und bereits beschlossene Veränderungen in der Krankenhausstruktur werden den Versorgungssektor der gesamten Region nachhaltig beeinflussen. Anhand einer Karte stellte Uwe Lorenz die herausgehobene Stellung, die das Zentralklinikum in Twistringen-Borwede als Anlaufstelle für die Versorgung der Bevölkerung zukünftig einnehmen wird, dar. Die Distanzen zu den nächsten Krankenhäusern im Umkreis betragen regelhaft zwischen 40 und 65 km, während die Krankenhäuser in Wildeshausen und Vechta mit Entfernungen zwischen 25 und 30 km räumlich näher liegen. Im Ergebnis steht ein großes Einzugsgebiet für das Zentralklinikum Twistringen-Borwede.

Aktuell findet auf dem zukünftigen Klinikgelände in Twistringen-Borwede noch eine archäologische Sondierung statt. Nach Abschluss der Arbeiten und Erhalt der Förderbescheide von Bund und Land können die Baustelleneinrichtung sowie Ausschreibung und Vergabe erfolgen.

Dieser Artikel ist eine Pressemitteilung des Landkreis Diepholz.