Zentralklinikum Diepholz Die Suche nach dem besten Entwurf

Der Planungswettbewerb für den Neubau eines Zentralklinikums im Landkreis Diepholz ist jetzt gestartet

Landkreis Diepholz. Die Planungen für den Neubau des Zentralklinikums im Landkreis Diepholz schreiten weitervoran. Noch in dieser Woche nun ist der Startschuss für den Planungswettbewerb für das Großprojekt gefallen, wie der Klinikverbund Landkreis Diepholz mitteilt.

Nachdem im vergangenen Jahr, wie berichtet, der Standortentscheid für ein Grundstück im Twistringer Ortsteil Borwede gefallen war, hatte das Land Niedersachsen noch vor Weihnachten den Feststellungsbescheid
für das geplante Krankenhaus vorgelegt. Der Bescheid bestätigt, dass das Zentralklinikum die beantragten 344 Planbetten erhält.
Nun kann es mit den konkreten Planungen weitergehen.
An diesem Freitag startete der Planungswettbewerb, um einen Generalplaner für das Zentralklinikum zu finden.
Im ersten Schritt, dem öffentlichen Teilnahme-Wettbewerb, können sich bei der Ausschreibung Planungsteams aus ganz Europa bewerben.
Die Teams bestehen dabei aus mehreren Experten mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Neben Architekten und Landschaftsarchitekten gehören auch Unternehmen aus den Bereichen der technischen Gebäudeausstattung und Medizintechnik zu einem solchen Generalplanungsteam.
Anschließend werden die eingegangenen Bewerbungen bewertet. Dafür ist laut Klinikverbund eigens ein Kriterienkatalog in enger Abstimmung mit dem niedersächsischen Amt für Bau und Liegenschaften sowie der Architektenkammer Niedersachsen festgelegt worden. „Die Referenzen sind da wesentlich“, erklärt Erster Kreisrat Wolfram van Lessen. Sprich: Wie viel Erfahrung haben die jeweiligen Teams bereits in Sachen Krankenhausbau?

Es geht dabei aber auch um Innovation. „Unser Krankenhaus darf auch durchaus anders sein“, sagt van Lessen. Auch die Erfahrungen in der technischen Ausstattung spielen bei der Bewerbungsauswahl eine Rolle. Welche Teams sich gemäß dieses Kriterienkatalogs für den Planungswettbewerb qualifiziert haben, soll dann bereits am 9. April 2021 feststehen.
Für das 187 Millionen Euro teure Vorhaben hofft Landrat Cord Bockhop auf entsprechend qualifizierte Bewerbungen: „Mit dem Bau einer Zentralklinik wollen wir den Bürgerinnen und Bürgern in unserem Landkreis eine zukunftsfähige, qualitativ hochwertige medizinische Versorgung bieten. Die gleichen Ansprüche stellen wir daher auch an die Planungsentwürfe“, erklärt er. „Ich freue mich auf aussagekräftige Bewerbungen renommierter Planungsteams, die einer modernen und patientenorientierten Gesundheitsversorgung gerecht werden.“

Nach der Vorauswahl sollen dann die zwölf besten Teams zur Teilnahme am Planungswettbewerb eingeladen werden, für den ein entsprechender Entwurf für das Zentralklinikum erforderlich ist. Dafür bekommen die zwölf Teams eine Planungsvorgabe, aus der genau hervorgeht, was alles gebraucht wird. Neben der Raum- und Funktionsplanung geht es dabei auch um den Klimaschutz: „Wir wollen ein umweltfreundliches Krankenhaus“, erklärt van Lessen und Uwe Lorenz, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikverbunds, berichtet: „Ziel ist unter anderem, ein Modell im Maßstab 1:500 anzufertigen.“ Eine Jury, bestehend aus Architekten aus dem Krankenhausbereich, Vertretern der Kreisverwaltung sowie des Klinikverbundes, entscheidet schließlich über die Entwürfe, die dann auch der Öffentlichkeit, etwa im Rahmen einer Ausstellung, präsentiert werden sollen.

Bereits im Sommer soll die Jury die Entscheidung über die drei besten Planungskonzepte fällen. Dafür haben die Verantwortlichen als Termin den 21. Juli angesetzt. Daran anschließend sollen in den weiteren Schritten der Vergabe Verhandlungen mit den drei Preisträgern geführt werden, um letztendlich den passenden Kandidaten für das Großprojekt Zentralklinikum zu finden.
„Der Terminplan ist sehr ambitioniert, aber wenn alles gut läuft, wird Anfang Oktober der Auftrag an den Generalplaner vergeben“, erklärt Lorenz.

 

Artikel erschienen im Syker Kurier am Samstag, 27.Februar 2021, von Esther Nöggerath