Ziel: Verbindung zur Zentralklinik

Forderung schon in aktueller Fortschreibung des Nahverkehrsplans

Landkreis Diepholz – Er ist ein wichtiges Stellwerk für das Bus- undBahnnetz im Landkreis Diepholz: Der Nahverkehrsplan des Zweckver-bands Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN) wird aktuell fürdie Jahre 2023 bis 2027 fortgeschrieben, sprich weiter entwickelt. Darinsoll schon jetzt eine Forderung für die „angemessene ÖPNV-Anbindung“an die geplante Zentraklinik in Borwede verankert werden – auch wennsie erst 2028 in Betrieb gehen soll.


Mit einem einstimmigen Votum unterstrich der Schulausschuss, der unterLeitung von Elke Oelmann (Grüne) am Dienstag im Twistringer Schulzentrumder Haupt- und Realschule tagte, die Notwendigkeit einer angemessenen öf-fentlichen Verkehrsverbindung zur Klinik, die unbedingt sicher gestellt wer-den müsse – auch wenn Stephan Kawemeyer (CDU) zunächst vor allem dieLinie 158 von Sulingen nach Twistringen-Borwede im Blick hatte.
Heinz-Jürgen Michel (Grüne) favorisierte einen Halt der Regio-S-Bahn in Bor-wede, also eine Verbindung über die Schiene. Aber ob Bus oder Bahn die Kli-nik anbinden sollen, blieb in der Beschlussempfehlung bewusst offen – umam Ende die bestmögliche Lösung zu erreichen. Genau die wünschte sichStephan Kawemeyer ebenso für eine Verbindung zwischen Diepholz undVechta. Er wollte den Busverkehr zwischen den beiden Städten so gestaltetwissen, dass eine optimale Verbindung zum Diepholzer Bahnhof entsteht.Außerdem forderte er für Diepholz einen IC-Systemhalt.


Natürlich könne man diesen Systemhalt gleich mit verankern, erklärte JensHeidenreich als Verkehrsexperte in der Kreisverwaltung. „Aber momentansieht es schlecht aus“, beschrieb er die aktuellen Realisierungschancen –auch für die Verlängerung der Regio-S-Bahn von Twistringen nach Diepholz.Mit ihr würde eine halbstündige Zugverbindung zwischen der Kreisstadt undder Hansestadt Bremen geschaffen. Aber die Landesnahverkehrsgesell-schaft, zuständig für diese Verbesserung, hatte besagte Verlängerung erstvor wenigen Monaten abgelehnt (wir berichteten).


Wegen der Verbesserungen der Busverbindung zwischen Diepholz undVechta sei er im Gespräch mit der dortigen Kreisverwaltung, berichtete JensHeidenreich – und erhielt von Heinz-Jürgen Michel einen weiteren Impuls:Die Reaktivierung der Bahnstrecke Bassum-Sulingen-Rahden-Bünde müsseunbedingt in den Nahverkehrsplan aufgenommen werden. Doch das, so er-läuterte Jens Heidenreich, sei aktuell nicht möglich: Zunächst müsse die Lan-desnahverkehrsgesellschaft die Realisierungschancen noch einmal abwägen.Ein „zweiter Anlauf“ sei geplant.


Für Jürgen Borchers (SPD) war der für vier Jahre geltende, neue Nahver-kehrsplan ein „lebender Prozess“. Er war überzeugt, dass weitere Änderun-gen in diesem Zeitraum möglich sein müssten. Die aktuellen Festsetzungensah er „nicht in Stein gemeißelt“. Die SPD stimmte – wie bereits die CDU nachAufnahme der Änderungen – zu. Auch die Grünen sagten „Ja“.